Dienstag, 11. April 2023

Marie Niebler: We Are Like the Sea

Werbung//Rezensionsexemplar
"We Are Like the Sea" von Marie Niebler ist Ende September 2022 bei HarperAudio erschienen. Das ungekürzte Hörbuch umfasst etwas über 14 Stunden und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Der Sturm, der in Lavender tobt, ist heftiger als das Unwetter, das bei ihrer Ankunft über Malcolm Island fegt. Eigentlich wollte sie die kanadische Insel nie wieder betreten, zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an den tragischen Unfall vor zwölf Jahren. Selbst zur Beerdigung ihres Onkels brachte sie es nicht über sich, zurückzukehren. Dennoch hat er ihr sein Haus vererbt, und ausgerechnet dieses ist nach Lavenders gescheitertem Studium ihr letzter Zufluchtsort. Die Begegnung mit dem Coast Guard Jonne ist ihr einziger Lichtblick – bis er erfährt, wer sie ist, und sein Lächeln verschwindet. Wo vorher Wärme war, sieht sie in seinen schieferblauen Augen jetzt nur noch Wut.

Meine Meinung

Lavender kehrt an einen Ort zurück, der sie in Angst versetzt und ihr schlechtes Gewissen anfeuert. Aber sie hat keine Wahl. Ihr Onkel hat ihr das Haus vererbt und sie hat kein Geld und ist aus dem Studium geflogen und darum weiß sie nicht, wo sie sonst hin soll.
Seit ihr Cousin vor 12 Jahren ertrunken ist, war sie nicht mehr auf der Insel. Sie befürchtet, dass alle im Ort sie hassen werden. Für damals und dass sie für ihren Onkel Jensen nicht da gewesen ist.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Sicht von Lavender und Jonne erzählt und die Sprecherin und der Sprecher haben mir gut gefallen. 
Welche Probleme die beiden Protagonisten mit sich herumtragen, wird schnell angedeutet, doch die wichtigsten Details erfährt man recht spät. Trotzdem konnte ich nachvollziehen, warum sie beide manchmal handelten, wie sie handelten. Ich fand es schön zu sehen, wie Lavender sich in die Gemeinschaft einfügt und Auri sie dabei unterstützt. Auch wenn sie sich vieles nicht zutraut und sich selbst bestrafen will, hat sie offensichtlich ein Händchen im Umgang mit anderen, vor allem mit Jugendlichen. Das zeigt sich zum Beispiel darin, dass die Nachhilfestunden mit Mika gut funktionieren, obwohl dieser ein Problemfall zu sein scheint.
Mir hat das Setup gefallen, mit der Insel, dem Örtchen und der Gemeinschaft, die sie unerwartet freundlich aufnimmt. Einzig Jonne hegt diesen Groll gegen sie. Aber ich konnte es verstehen und auch Lavender konnte es, denn sie selbst macht sich die Vorwürfe. 
Das Buch hat mich emotional nicht so sehr mitgenommen, wie manch andere schon, dennoch habe ich es sehr gern gehört und mit den beiden mitgefiebert. Der Schreib- und Lesestil haben mir zugesagt und die Sprecherin und der Sprecher haben ihre Sache gut gemacht. Ich habe das Hörbuch, wie immer, auf 1,25-facher Geschwindigkeit gehört.

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