Donnerstag, 18. August 2022

Tobias Miller: Genuine Madness

Werbung//Rezensionsexemplar
"Genuine Madness - Smart oder Lame? Wie weit würdest du gehen ..." von Tobias Miller ist Anfang dieses Jahres erschienen. Das E-Book umfasst etwa 308 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Ein einziger IQ-Test in der Schule entscheidet über Wohlstand, Gesundheit und Erfolg im Leben: Als der neunjährige John Raymond nur einen Tag danach das Ergebnis erfährt, weiß er, dass er nie dazugehören wird. Er ist ein Lame, kein Smart, und er wird wie seine Eltern immer nur Farmer bleiben.

Zehn Jahre später erhält John einen Anruf von seinem ehemaligen Schuldirektor. Die Regierung sucht Probanden für ein geheimes Programm: Ehrgeizige Lames können zu Smarts aufsteigen. Der Schlüssel ist die kontrollierte Einnahme von Genuine, einem mysteriösen Medikament, das leistungsfähiger, intelligenter, aber auch skrupelloser macht. Voller Hoffnung auf ein anderes Leben willigt John Raymond in das Experiment ein.

Tatsächlich wirkt Genuine sofort: Johns mentale Fähigkeiten explodieren und bisher verschlossene Türen öffnen sich. Aber der Wirkstoff und das Medizinstudium in Atlanta haben ihren Preis. Und im Gegensatz zur smarten Elaine, die er an der Uni kennenlernt, muss er sein Geld durch zweifelhafte Jobs für den zwielichtigen Makler Caine verdienen.

Doch John ist mit seinen Scharaden nicht allein. Denn niemand in seiner Umgebung ist, was er vorgibt zu sein, auch Elaine nicht. Und plötzlich ist der Traum vom Aufstieg zum Smart nicht das Einzige, was zu platzen droht …

Meine Meinung

John lebt in einer Welt, in der die Menschen anhand eines IQ-Tests in Smart und Lame eingeteilt werden. Sein eigener Test zu Schulzeiten verläuft leider nicht wie erhofft und er wird als Lame eingestuft. Nicht nur, dass man als Lame anders eingeschätzt wird und andere Bildung erhält, auch nach der Schule hat man nicht die gleichen Chancen, wie ein Lame. Man übt schlechtere Berufe aus und muss mit der geringeren Zahlung leben, dadurch kann man sich kein Studium und keine schönen Wohnungen leisten und als das führt dann wiederum dazu, dass man keinen besseren Beruf ausüben kann und keine Kredite erhält.
Als John den Anruf seines ehemaligen Schuldirektors erhält und die Chance auf ein neues Leben bekommt, zögert er nicht lange. Er darf an einem Programm teilnehmen, dass ihn zu einem Smart machen kann und das nur durch Tabletten. Das ist seine Chance auf das Medizinstudium, das er sich immer erträumt hat.
Durch die Einnahme der Tabletten spürt er eine Steigerung in seinen mentalen Fähigkeiten. Er kann nun Inhalte lernen, die vorher undenkbar waren. Er zieht mit einem anderen jungen Mann in eine WG, beginnt mit seinem Studium und kommt gut voran. Doch dieses neue Leben hat einen Preis, er hat einem Job zugestimmt, um die Studiengebühren und die zusätzlichen Lernkurse zu bezahlen. Sein Boss ist grausam und in dunkle Machenschaften verstrickt. 
Das System, in dem John lebt, ist furchtbar unfair. Dazu kommt, dass dieses Programm und die Menschen, die ihnen die Tabletten ausgeben, sie ausbeuten und im Stich lassen. Was John und seinem Mitbewohner passiert, ist grausam. Bis dahin war das Buch schon schwer zu ertragen und ich habe mich gefragt, wie John da wieder rauskommt und ab dann wurde es noch schlimmer und aber auch spannender. Plötzlich kommt etwas mehr Schwung in die Geschichte.
Leider habe ich kaum Bindung zu den Protagonisten und Protagonistinnen aufgebaut, obwohl man die Geschichte aus mehreren Sichten erzählt bekommt. Während es an Emotionen etwas mangelte, kam die Brutalität nicht zu kurz. Von der anfangs etwas langatmigen Geschichte wechselt es zwischendurch zu einem recht zügigen Erzählstil, der bedauerlicherweise trotzdem für mich nicht ausreichend über die Machenschaften oder Hintergründe aufdeckt.
Ich fand die Geschichte spannend, dennoch hat mir etwas Emotionalität gefehlt.

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