Dienstag, 25. Mai 2021

Kevin Dutton: Schwarz. Weiß. Denken!

Werbung//Rezensionsexemplar
"Schwarz. Weiß. Denken! - Warum wir ticken, wie wir ticken, und wie uns die Evolution manipulierbar macht" von Kevin Dutton ist Ende April 2021 bei dtv erschienen. Das E-Book umfasst etwa 430 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

Inhalt

Warum digitale Medien und Populismus unser Steinzeithirn triggern und wie wir dieser Falle entkommen können.
Unsere Gehirne sind darauf geprägt, schwarz und weiß zu denken, zu sortieren und zu kategorisieren. Bedingt ist das evolutionär. Flucht oder Kampf, Leben oder Tod: Die meisten Entscheidungen unserer Urahnen waren binär geprägt. Entwicklungspsychologisch ist das längst überholt. Doch in der Welt von Social Media hat binäres Denken Konjunktur: Daumen rauf und Daumen runter. Der Oxforder Forschungspsychologe Kevin Dutton legt die evolutionären und kognitionspsychologischen Grundlagen unseres Denkens dar und zeigt, wie wir den Grautönen wieder zu ihrem Recht verhelfen können.
Dieses Buch ist ein Weckruf in Zeiten zunehmender Intoleranz und zeigt zugleich den Weg aus der Krise. Kevin Dutton ist sich sicher: Wir können unsere evolutionäre Programmierung überwinden, wenn wir uns unserer Anlagen bewusst werden und sie verstehen. Und dann können wir künftig auch weit nuanciertere und viel bessere Entscheidungen treffen.
Smart Thinking, unterhaltsam dargeboten: mit zahlreichen Beispielen aus dem Alltag und Experimenten, anschaulich und appellativ, eine beeindruckende Synthese aus Kognitionswissenschaften, Evolutionswissenschaft und der Psychologie des Überzeugens.

Meine Meinung

Beim Titel des Buches habe ich zuerst gedacht, es gehe um Rassismus. Als ich dann die Inhaltsangabe gelesen hatte, war meine Neugierde geweckt. Verstehen, warum wir Denken und Handeln, wie wir es tun, ist interessant für mich. Das Buch bzw. der Autor bietet jede Menge Wissenswertes, was in unserer Evolution und Psyche liegt. Es war wirklich interessant und spannend und ich habe einiges neues gelernt. Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass die Sprache und der Ausdruck nicht ganz so easy (für mich) sind, wie mich der Klappentext hat vermuten lassen. Es ist kein einfacher Roman, den man mal in wenigen Abenden wegliest. Ich musste mir bewusst Zeit nehmen und musste es weglegen, wenn ich zu müde war, denn dann konnte ich nicht folgen. Und auch wenn es Kapitel gab, die erklären, wie man sich die Mechanismen zunutze machen kann, ging mir das nicht weit genug, um es zu verinnerlichen. Ich möchte nicht ausschließen, dass das an mir liegt.
Die Grundidee hinter dem Buch ist, dass wir alles kategorisieren. Ohne das könnten wir nicht leben. Bei jedem Gegenstand müssten wir uns fragen, ob wir den essen können, wenn wir nicht in Kategorien wie "essbar" und "nicht essbar" denken. Kategorisieren hilft unserem Gehirn, schnelle Entscheidungen zu treffen. Diese sehr interessanten Aspekte werden durch Beispiele und Studien erklärt und belegt und haben mich öfter staunen lassen. Ich habe mehrmals Ausschnitte meinem Mann vorgelesen oder von dem Gelesenen erzählt, was sehr dafür spricht, dass mich das Gelesene beschäftigt und überrascht hat.
Wirklich interessantes Buch für alle, die sich für Psychologie interessieren.

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