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"Der korrumpierte Mensch - Die ethischen Folgen wirtschaftlichen Denkens" von Jonathan Aldred ist Ende Juli 2020 bei Klett-Cotta erschienen. Das E-Book umfasst etwa 430 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
"Der korrumpierte Mensch - Die ethischen Folgen wirtschaftlichen Denkens" von Jonathan Aldred ist Ende Juli 2020 bei Klett-Cotta erschienen. Das E-Book umfasst etwa 430 Seiten und wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Inhalt
Ebenso provokant wie klar zeigt Jonathan Aldred: Wirtschaft und Ökonomie haben diese verheerende Entwicklung zu verantworten. Eine überfällige, augenöffnende Kritik, die den desaströsen Einfluss ökonomischer Theorien auf unsere Moral und Wertvorstellungen offenbart. In den letzten 50 Jahren hat sich das, was wir als »gut« oder »richtig« bewerten, dramatisch verändert. Verhaltensweisen, die unserer Großelterngeneration nur schädlich oder schlicht bösartig vorkamen, erscheinen heute rational, ja natürlich.
In der Folge von Milton Friedman, John Maynard Keynes und ihren Erben hat sich die Ökonomie unmerklich zur Ersatzreligion moderner Gesellschaften aufgeschwungen. Ihre Maximen und Schlüsselideen – von Nudging bis zum Trittbrettfahren – wirken sich heute direkt auf unsere Entscheidungsfindung aus und durchdringen so gut wie jeden Aspekt des alltäglichen Lebens. Im 21. Jahrhundert haben Wirtschaft und Ökonomie nicht nur Einfluss auf Politik und Gesellschaft, sondern auch auf unser Denken, Handeln und unsere Moral genommen. Hinter ihrer Dominanz werden die Alternativen zum System unsichtbar: Heute akzeptieren wir bereitwillig, dass alles vermarktet werden kann. Zugänglich deckt Aldred die erstaunliche Macht, welche die Ökonomie über uns hat, auf und zeigt anhand konkreter Beispiele aus unserer Erfahrungswelt, wie sie uns tagtäglich verdirbt. Ein ebenso scharfsinniges wie schonungsloses Buch, das zugleich Wege aufweist, uns aus ihrem allgegenwärtigen Klammergriff einer korrumpierenden Ökonomie zu befreien.
Warum ist wirtschaftliches Denken schlecht für unsere Moral?
»Ich behaupte nicht, dass die Menschen heutzutage grundsätzlich »weniger nett« oder »unmoralischer« sind als die vorherigen Generationen. In den letzten fünfzig Jahren haben uns stattdessen neue ökonomische Ideen darüber, wie wir uns verhalten sollten, dazu gebracht, die Welt auf eine andere Art und Weise zu sehen. Es sind diese wirkmächtigen Ideen, die unser Verhalten neu justiert haben: Was vor gar nicht allzu langer Zeit noch egoistisch, dumm oder schlicht bösartig erschien, ist heute akzeptabel, rational, natürlich und so offensichtlich, dass wir es nicht in Frage stellen.«
Meine Meinung
Die Inhaltsangabe beschreibt eigentlich gut, worum es geht und war auch der Grund, warum ich das Buch lesen wollte. Warum hat sich die Moral der Menschen geändert? Wie spielt die Wirtschaft da rein und warum ist vieles heute ok?
Das Buch umfasst eine Menge an Wissen zu Ökonomie und ihrer Geschichte. Auch wenn der Schreibstil eigentlich schon so gehalten ist, dass es sich gut lesen lässt, ist der Inhalt nicht unbedingt einfach zu erfassen. Die Thematik liegt mir persönlich einfach nicht und das machte es mir schwer zu folgen. Ich habe einige interessante Fakten, Geschichten und Aspekte mitgenommen, doch gemerkt habe ich mir wenig. Die Thematik bewirkt bei mir offensichtlich, dass es "zum einen Ohr rein und zum anderen Ohr wieder herausgeht".
Es waren wirklich viele auch interessante Fakten und Geschichten enthalten, die manche Begebenheiten etwas klarer machen. Dennoch fühle ich mich machtlos gegenüber der Entwicklung und wie gesagt, vieles habe ich direkt wieder vergessen. Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl die Zusammenhänge nicht so recht zu verstehen und habe mich manchmal etwas verlassen gefühlt, wenn auf frühere Kapitel oder schon erwähnte Personen Bezug genommen wurde und ich mich nicht erinnern konnte, was es damit auf sich hatte. Meine Erwartung an das Buch und mich war, dass es mir leichter fallen würde, der Thematik zu folgen.
Ich würde das Buch jedem empfehlen, der sich mit Ökonomie beschäftigt oder sogar studiert oder in dem Umfeld arbeitet. Als leichte Lektüre für den Feierabend eignet sie sich in meinen Augen jedoch nicht.
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